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In Workflow-Management-Systemen spiegeln sich Geschäftsprozesse in
zwei getrennten Modellen wider, in einem Organisationsmodell und in
einem Prozessmodell. Das Organisationsmodell beschreibt die
Mitglieder einer Organisation und ihre Beziehungen
(Organisationsstruktur) während das Prozessmodell Informationen
über die zu erledigenden Aufgaben und die Abhängigkeiten zwischen
ihnen beinhaltet (Prozessstruktur). Zusätzlich müssen dort auch
Angaben über die potenziellen Aufgabenträger gemacht werden.
Im dynamischen Umfeld werden Anpassungen der Organisationsstruktur
an die jeweilige Situation unerlässlich. Reorganisationen sorgen
für ständigen Wandel, was dazu führt, dass das Prozessmodell und
das Organisationsmodell nicht aufeinander abgestimmt sind. Damit
gestaltet sich die Kopplung der beiden Modelle immer schwieriger. Es
entstehen ungültige Referenzen, was zu inkonsistenten
Prozessmodellen führt.
In dieser Arbeit wird ein neuer Ansatz für eine
Organisationsverwaltung in Workflow-Management-Systeme
vorgeschlagen, der ein dynamischeres Zuweisungsverhalten besitzt.
Hierzu werden Konzeptgraphen eingeführt - eine
Wissensrepräsentationstechnik in Anlehnung an semantische Netze -
um damit die Organisationsstrukturen im Organisationsmodell und die
potenziellen Aufgabenträger im Prozessmodell zu spezifizieren.
Dadurch lässt sich Wissen über die Organisation und ihre
Mitglieder hinterlegen, das zur Laufzeit abgerufen und unter
Ausnutzung der Vorteile dieser Wissensrepräsentationstechnik
ausgewertet werden kann.
Mit diesem Ansatz lassen sich mehr Freiheitsgrade bei der Kopplung
der beiden Modelle erzielen. Aufgabenträger können trotz
Änderungen in der Organisationsstruktur weiterhin referenziert
werden, und Prozesse können auf geänderten Organisationsmodellen
weiterhin ablaufen.
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